Der erste Monat

Heute möchte ich, als das Frauchen von Casimir, mal ein Fazit ziehen. Warum? Weil ich in dem einen Monat Dinge erlebt habe, da fehlen mir die Worte.
Zuerst mal insgesamt, die Zeit mit Casi ist teilweise extrem anstrengend, da er sehr viel versucht an Sachen zu knabbern, Randale schiebt oder den Chihuahua ärgert. Normalerweise setzt sich Abby super durch, nur bei dem kleinen ist sie ehr vorsichtig und lässt sich sogar am Schwanz durch die Wohnung ziehen, anstatt ihn mal richtig zu Maßregeln. Aber das wird noch kommen, denn gegen Kikyi ist sie auch stärker vorgegangen. Was ich aber auch sagen muss, die Zeit ist einfach super schön. So sehr er mich auch manchmal nervt, so extrem lieb habe ich ihn auch und ich möchte ihn um nichts in der Welt wieder her geben. Er bereichert mein Leben. Allerdings bin ich noch nicht so sicher, wie die nächsten Monate so ausschauen werden, wenn ich keine Dauerbetreuung durch Zweibeiner habe. Eine Vierbeinige Dauerbetreuung bleibt bestehen. Aber auch das wird klappen.
Und jetzt mal zu den Erfahrungen mit meiner Umwelt. Also was mir vorher klar war, sind die „oh wie süß“-Kommentare. Alle Welpen sind toll und Casimir ist halt ein Toller und den sieht man nicht häufig. Ausserdem sind die Augen schon echt der Hammer. Leider kommen dann auch alle an, ohne zu fragen, locken den Hund und grabbeln ihn an, somit findet Casimir Menschen natürlich toll. Das ist an sich nicht schlimm, aber als Nebeneffekt rennt er halt zu jedem hin, was wieder eine Baustelle ist, die es gilt, abzutrainieren.
Desweiteren bin ich nach ca 2 Wochen, die ich den Hund hatte, vorgeführt worden. Eine Gruppe Frauen war mit ihren Hunden unterwegs und eine sprach mich an und testete offensichtlich mein Wissen über meinen Hund. Ich hatte Mühe freundlich zu bleiben und einfach zu beweisen, dass ich mich mit dem Vierbeiner, den ich da führe, auskenne. Den Kommentar im weggehen, daß sie ja in ein paar Wochen sehen würden, wie der Hund mir auf der Nase rum tanzen würde, habe ich unkommentiert gelassen. Eine andere bekam meine Aussprache der Rasse mit, die in englisch natürlich anders ist als in deutsch. Obwohl ich nicht mit ihr redete, bekam ich den Kommentar, sie wisse wenigstens, wie man die Rasse aussprechen würde.
In der Welpenstunde ist es auch echt anstrengend, denn immer wieder bekomme ich den Rüffel, der Hund könnte zu viel und ich solle ihn doch mehr Welpe sein lassen. Ich würde allerdings sagen, dass 5 Minuten am Tag nicht zu viel sind. Kann ich doch nichts dafür, wenn Casimir neues in einer Minute lernt oder vor verschiedenen Dingen einfach keine Angst zeigt. Andere lästern bei der Trainerin über mich, mein Hund würde ja so einen Arbeitswillen haben, damit wäre ich doch total überfordert oder aber mein Hund wäre zu forsch/aufdringlich beim spielen (er hatte mit eine Schäferhundwelpe gespielt und da war jeder mal oben auf, was auch die Trainerin dann so anmerkte).

In meinem bisherigen Leben hatte ich noch nie so viele direkte und indirekte „Anfeindungen“ mir gegenüber, wie jetzt mit Casimir. Nicht nur das der Weg bis zum neuen Hund der reinste Hürdenlauf war, so geht es jetzt weiter. Trotzdessen möchte ich die Spaziergänge und Hundebegegnungen nicht missen, denn Casimir braucht es für seine Entwicklung und ich möchte nicht später wieder die gleichen Probleme mit ihm haben, die ich mit Bobby hatte, weil ich damals zu unerfahren und unwissend war. Interessanter Weise sind es meistens Personen, die älter sind als ich. Mit vielen jüngeren oder Menschen in meiner Altersklasse verstehe ich mich recht gut. Man unterhält sich, tauscht Wissen aus und Meinungen und lacht gemeinsam. Im Freundeskreis wird es da schon wieder schwieriger. Einige haben auch jetzt einen Hund und irgendwie komm ich mir jetzt vor, wie … tja gute Frage. Sonst wurde ich um Hilfe und meine Meinung gefragt und jetzt hab ich ehr das Gefühl, man will mit mir nichts zu tun haben, weil der eigene Hund doch eh viel besser ist als meiner und ich ja so „überheblich“ bin. Ich muss sagen, ich mag alle Hunde meiner Freunde. Sie sind toll und schön und niedlich aber so sollte jeder seinen Hund als das beste sehen, was es gibt. Ich bin um längen nicht überheblich, ich habe nur Erfahrung und natürlich muss man die nicht teilen oder glauben. Ich will sie auch keinem aufdrücken. Jeder soll seine eigenen Erfahrungen machen und seinen eigenen Weg gehen. Der eine Hund kan dies oder das toll und der andere dafür was anderes. Es ist wie mit den Menschen, jeder ist unterschiedlich, auch in seiner Entwicklung. Ausserdem gönne ich jedem seinen Hund von Herzen. Ich finde es einfach schade, denn es ist nicht das erste mal, dass man erst meinen Kontakt sucht und sobald man hat, was man will, werde ich ignoriert und mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass ich weder gebraucht werde, noch man was über meinen Hund und mich wissen will, während ich aber immer Interesse an den anderen zeige, da mich die Unterschiede in den Rassen und Entwicklungen sehr wohl brennend interessieren, wie auch die Meinung der Herrchen und Frauchen zu ihren Hunden.

So und abschließend, nicht um anzugeben, dass kann ich mit den paar Kleinigkeiten eh nicht, sondern um es mir selber vor Augen zu führen, hier mal eine Auflistung, was Casimir schon kann:
– Sitz und platz, auch mit Ablenkung, hier sind wir beim bleib
– Target, mit beiden Vorderpfoten auf Target stehen
– Impulskontrolle, Leckerlie oder Futter erst nach „OK“ fressen, Blick wird noch nicht vom Futter abgewendet
– bisher ein mal Spielzeug hergeben geübt
– durch Tunnel laufen
– unterschiedliche Untergründe inkl. Metallgitter sind ihm völlig egal
– Wackelscheibe ist gemütlich
– Bällebad ist langweilig
– klettern auf Baumstämme mit sitz, balancieren über umgefallene Bäume
– Wasser beim baden doof aber akzeptiert, beim gassi gehen nur interessant, wenn andere Hunde mitmachen
– auf Waage setzen