APD/R-A

… oder auch Arbeitsprüfung mit Dummies in der Klasse Anfänger.

Nicht nur Retrievermenschen beschäftigen sich mit dem Thema Dummy, aber nicht-Jäger wie ich, die für ihren Toller eine Zuchtzulassung möchten, kommen um die Dummy-A nicht drumrum. Es ist ja nicht so, als würde mich das Thema Dummy nicht auch brennend interessieren. Umsonst hätte ich ja nicht schon früh ein Dummy-Seminar besucht und auch ein Dummy-Wochenende gemacht. Man lernt viel aber allein schafft man das Training nicht. Aber egal und kommen wir zum wesentlichen. Ich habe versucht, die Aufgaben auf den Bildern mal darzustellen. Kann natürlich sein, dass ich es nicht 100%ig getroffen hab, aber zumindest so in etwa und man kann sich die Örtlichkeit und Gegebenheiten besser vorstellen.
Am 01.11.2019 wagten Darwin und ich uns in die Prüfung. Ich wusste, ich bin mega nervös, woran ich im Vorfeld auch schon gearbeitet hatte und ich hatte mir auch schon eine Dummy-Prüfung als Zuschauer gegeben. Dazu kann ich jedem nur vorher raten. Man lernt viel und es beruhigt ungemein.

Verlorenensuche

Also als erstes war die Anmeldung mit Chipkontrolle und natürlich Ahnentafel, Impfpass und Versicherungsnachweis. Nach einer kurzen Begrüßung und besprechen des Ablaufes, fuhren wir dann in Kolonne ins Prüfungsgebiet (das Beitragsbild ist ein Eindruck, wie das aussah). Dort angekommen ging es nach kurzem ankommen auch gleich los mit der Verlorenensuche. Das P steht auf den Bildern für den Parkplatz. An der Stelle x ging es los, Grundstellung, vor einem eine ungemähte Wiese und an der roten Linie lagen 5 Dummies verteilt, teils versteckt unter Reisig/Ästen, und 3 Dummies sollten vom Hund gebracht werden. Diese Situation hatten wir in der Form natürlich nicht geübt aber Suche kannte er also ein freudiges „Such“ und er flitzte los und wusste sofort, in welchem Bereich er suchen sollte, fand und brachte. Beim zweiten losschicken wurde der Herr schon langsamer und stand dann an der Linie und guckte mich an aber mit einem „Such“ und Hand verwies die Richtung suchte er weiter und fand auch. Dann auf zum dritten Dummy, doch dann passierte das, was mir vorher so oft passierte. Ich sagte „Such“, der Hund schaut mich an und sitzt wie eine 1 neben mir. Mein Kopf ratterte und es kam mir vor wie Minuten, bis ich merkte, nicht so streng, alles Spaß und nach einem freudigen „Such“ rannte er auch wieder los. Dann stand er wieder auf der Linie und schaute mich an. Ich schaute ihn an, versuchte mit weiterem Such ihn zu schicken, aber nein, er stand. Wieder gefühlte Minuten verstrichen, bis ich ein paar Schritte an der Grundlinie nach links machte und ihn dann noch mal mit Handzeichen und einem freudigen „Such“ schicken konnte. Dann fand er auch den erlösenden dritten Dummy und brachte ihn freudig zurück. In dem Moment viel bei mir ein Gebirge vom Herzen. Ich hatte die Aufgabe gesehen und eigentlich schon abgeschlossen. Aber ich hätte wissen müssen, mein Hund kann das und ich muss ihm nur mehr Vertrauen entgegen bringen.

Einzelmarkierung – Wasser

Für die nächste Aufgabe mussten wir die Örtlichkeit wechseln. Aber auch am Wasser gab es genug Parkplätze und Aufenthaltsmöglichkeit zum gassi gehen. Leider fing es ab dann an zu nieseln und hörte den Rest des Tages auch nicht mehr auf.
An der Position x stand die Richterin mit dem Prüfling. An der Stelle S stand der Schütze mit dem Dummy und bei W war eine Wartezone, wo die nächsten 2-3 Prüflinge warteten. Die Aufgabe war kein Hexenwerk, Grundstellung, Schuss kommt, Dummy fällt, Hund soll brav und ruhig neben einem sitzen bleiben, Signal zum schicken vom Hund kommt, in meinem Fall ein tippen auf die Schulter, Hund geschickt, spurtet los, ab ins Wasser, pickt den Dummy, kommt zurück und gibt in die Hand aus und darf den Dummy vorher nicht loslassen. Mein kleiner hatte ein paar Hummeln im Hintern und wollte eigentlich auch erst Richtung Schütze schwimmen, um das Wasser zu verlassen, aber ich habe ihn dann kurz gerufen und er kam zu mir. Hierbei sei angemerkt, und das gilt für alle Aufgaben, dass jedes Reden, zusätzliche Einweisen, pfeifen etc. Punktabzug bedeutet, aber besser ein paar Punkte abgezogen, als eine Null-Runde, weil dann ist man sofort durchgefallen. Leider sind hier ein paar Hunde wirklich zum Schützen aus dem Wasser und dann ist der Weg zum Hundeführer doch sehr lang und da haben ein paar Hunde den Dummy abgelegt, sich geschüttelt, Dummy wieder aufgenommen und zurück. Das ist ärgerlich, dann doch lieber Punktabzug.
Nachdem alle die Aufgabe erledigt hatten ging es in Kolonne wieder zurück zum ersten Gebiet und es gab eine leckere warme Kartoffelsuppe mit Würstchen. Achja, und während der ganzen Zeit gab es am Auto von den Sonderleitern Kuchen, Kaffee, Tee und ein paar Kaltgetränke.
Anschließend ging es an die letzten zwei Aufgaben, welche relativ zusammenhängend erledigt wurden.

Appell und Memory, Einzelmarkierung – Land

An der oberen x Position war der erste Start. Man ging im Fuß mit dem Hund einige Meter, dann kam vom ersten Schützen, der ungefähr an der oberen S-Position stand, ein Schuss, eindrehen, Hund in die Grundstellung, Dummy fällt. Weiterlaufen bis ungefähr zur 2. x-Position, da kam dann der 2. Schuss vom ersten Schützen, eindrehen, Grundstellung und Hund eigenständig zum Dummy schicken. Dann konnte man gleich stehen bleiben. Man richtete sich ungefähr in die Richtung des 2. Schützen an der unteren S-Position aus. Grundstellung, Schuss fällt, Signal zum Apport kommt (tippen auf Schulter), Hund schicken, Dummy nehmen, anleinen. Fertig! Darwin hatte auch hier ein paar Hummeln im Hintern und ist nicht ganz sauber Fuß gegangen, so dass es da ein paar Punkte Abzug gegeben hat. Als der Dummy fiel, hat er leider woanders hin geschaut und hat es nur noch aus dem Augenwinkel gesehen. Also habe ich den Apport mit der Hand und Richtungsanzeige unterstützt und er ist schnurstracks hin, aufgenommen und sauber in die Hand gebracht. Die Einzelmarkierung Land war dann eine Kleinigkeit und es gab nichts zu beanstanden.

Am Ende ging es in eine Gaststätte in der Nähe. Hier konnten die Sonderleiter und die Richterin die Urkunden in Ruhe und vorallem im Trockenen und Warmen fertig machen. Wer wollte, konnte noch was essen oder einfach sich bei einem warmen Getränk aufwärmen, bevor man nach der Urkundenverteilung entlassen wurde.

Fazit: Durch meine Angst und Unfähigkeit hat mein Kleiner in der ersten Aufgabe ziemlich viele Punkte verloren und seine Hummeln im Hintern haben ihn bei der 2. Aufgabe ein paar Punkte unnötig verlieren lassen, aber es hat noch zu einem „Gut“ gereicht und wir sind um eine Erfahrung reicher. Mal gucken was wir daraus machen. Zumindest sind wir sehr glücklich und zufrieden heim gefahren.